Augen lasern - ein Überblick
Erwägen Sie eine Augenlaseroperation? In diesem Leitfaden erklärt Ihnen ein Professor alles was Sie wissen sollten, und können sich mit den Fakten vertraut machen, bevor Sie eine Entscheidung treffen!
Augen lasern Kurz und Knapp
Es gibt drei gängige Methoden die Augen zu lasern:
PRK: Oberflächenverfahren, vor allem für geringe Fehlsichtigkeiten
LASIK: Methode mit Flap, bei der alle Fehlsichtigkeiten behandelt werden können
ReLEx SMILE: Kleinschnittchirurgie für Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung
Alle drei Methoden haben ein sehr hohes Sicherheitslevel und liefern ausgezeichnete Ergebnisse. Es muss individuell entschieden werden, welches Verfahren am besten geeignet ist oder ob eventuell eine Linsenoperation mehr Sinn macht.
Inhalt
Voraussetzungen
Fehlsichtigkeiten
Methoden
Alternativen
Voruntersuchung
Ablauf OP
Erfolgsquote
Risiken
Erfahrungen
Beste Klinik finden
Kosten
Voraussetzungen
Damit eine Augenlaser Operation durchgeführt werden kann müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt sein:
Alter
Der Patient muss mindestens 18 Jahre alt sein. Allerdings empfehlen die meisten Augenchirurgen die OP erst durchzuführen, wenn das Auge ausgewachsen ist. Dies ist bei den meisten Personen um das 25 Lebensjahr der Fall. Übrigens gibt's keine Altersgrenze nach oben. Auch bei Personen über 50 Jahre können die Augen gelasert werden. Hier muss aber darauf geachtet werden, dass keine Augenkrankheiten wie der graue Star vorliegen.
Sehfehler
Es kommt auf die Art und die Höhe des Sehfehler an. Bestimmte Fehlsichtigkeiten können z.B. mit dem Laser nicht behoben werden wie eine hohe Kurzsichtigkeit über 10 Dioptrien. Des Weiteren muss der Sehfehler für mindestens 1 Jahr stabil sein, das heißt, dass sich in diesem Zeitraum die Brillenwerte nicht verändert haben sollten.
Gesundheit
Im Allgemeinen sollte das Auge vor einer Laseroperation gesund sein. Aber auch bestimmte systemische Erkrankungen können dazu führen, dass das Auge nicht gelasert werden darf, wie z.B. bei manchen Autoimmunerkrankungen. Dies muss individuell gemeinsam mit dem Arzt entschieden werden.
Fehlsichtigkeiten
Prinzipiell können alle Formen der Fehlsichtigkeiten mit dem Laser behandelt werden. Die Höhe in der jedoch eine Behandlung erfolgen kann ist abhängig von der Lasermethode.
Kurzsichtigkeit
Eine Kurzsichtigkeit eignet sich sehr gut zur Laserkorrektur. Hierbei wird die Hornhaut zentral abgeflacht und dadurch die Brechkraft des Auges reduziert. je höher die Fehlsichtigkeit ist umso mehr Hornhaut Gewebe muss zentral abgetragen werden. Das heißt es gibt Grenzen in Bezug auf die Höhe der Kurzsichtigkeit die behandelt werden kann.
Hornhautverkrümmung
bei einer Hornhautverkrümmung wird das Licht häufig in der vertikalen Ebene stärker gebrochen als in der horizontalen Ebene. Mit dem Laser kann man gezielt die Brechkraft in einer Ebene reduzieren, sodass die Hornhaut des Licht gleichmäßig bricht.
Weitsichtigkeit
Die Korrektur einer Weitsichtigkeit mit dem Laser ist deutlich komplizierter als die Behandlung einer Kurzsichtigkeit. Hier ist die Brechkraft der Hornhaut zu niedrig. Die Hornhaut muss aufgesteilt werden, um die Brechkraft zu erhöhen. Mit dem Laser kann man jedoch nur Gewebe abtragen. Um eine künstliche Aufsteilung zu erreichen wird in einem Ringmuster Gewebe abgetragen, so dass zentral die Hornhaut im Vergleich zu Peripherie steiler ist und das Licht entsprechend zentral stärker gebrochen wird. Da dieser Abtrag wesentlich komplexer ist als bei der Kurzsichtigkeit kann eine Weitsichtigkeit nicht zu dem Ausmaß korrigiert werden wie es bei einer Kurzsichtigkeit möglich ist.
Altersweitsichtigkeit
Mit dem Alter geht unsere Fähigkeit Objekte in der Nähe scharf zu sehen verloren. Es gibt mittlerweile Laser-Profile mit denen man die Altersweitsichtigkeit behandeln kann. Da dies sehr komplex ist muss auf individueller Basis entschieden werden, ob so ein Eingriff sinnvoll ist oder andere Verfahren wie z.B. die Linsenchirurgie besser geeignet sind, um die Altersweitsichtigkeit zu behandeln.
Augen lasern Alternativen
Als Alternative zum Augenlasern kann eine Linsenchirurgie durchgeführt werden. Hierbei setzt man bei jüngeren Personen eine zusätzliche Linse in das Auge und bei älteren Personen tauscht man die natürliche Linse gegen eine künstliche Linse aus. Mit der Linsenchirurgie lassen sich in der Regel alle Sehfehler korrigieren.
Stärken:
Alle Sehfehler können korrigiert werden
Schmerzfrei
Kaum trockene Augen
Am Tag nach der OP häufig schon gute Sicht
Schwächen:
Eingriff in das Augeninnere mit potentiellen Risiken
Augen lasern Methoden
Aktuell gibt es drei Gänge Augenlaser Verfahren und zwar die PRK die LASIK und die ReLEx SMILE. Das Ziel bei allen drei Methoden ist es die mittlere, dritte Schicht der Hornhaut zu behandeln, da dies ein sicheres und langfristiges Ergebnis ermöglicht. Wie der Laser zur dritten Schicht gelangt und wie konkret der Abtrag erfolgt unterscheidet sich zwischen den Methoden.
PRK
Bei der PAK werden die oberen Schichten einfach entfernt. Dies kann gänzlich mit dem Laser erfolgen dann spricht man von einer trans-PRK. Nach der Entfernung der beiden oberen Schichten wird punktuell Gewebe von der mittleren Hornhautschicht entfernt und so der Sehfehler korrigiert.
Stärken:
Hohe Hornhautstabilität (da keine Schnitte)
Sehr präziser Abtrag
Komplette OP läuft voll automatisch ab (trans-PRK)
Schwächen:
Erste Tage nach der OP etwas schmerzhaft
Gute Sehkraft erst nach etwa einer Woche
Bei hohen Fehlsichtigkeiten zu starke Wundreaktion
LASIK
Bei der LASIK wird ein großer Schnitt in die Hornhaut gesetzt und die oberen Hornhautschichten durch den Chirurgen im Anschluss umgeklappt (“Flap”). Der Laser kann nun die mittlere Hornhautschicht punktuell behandeln und dadurch die Fehlsichtigkeit korrigieren. Zum Schluss klappt der Chirurg wieder den Flap um, so dass die Hornhaut wieder geschützt ist.
Stärken:
Am Tag nach der OP bereits gute Sicht
Schmerzfrei
Sehr präziser Abtrag
Behandlung aller Fehlsichtigkeiten möglich
Schwächen:
Großer Schnitt kann Komplikationen nach der OP verursachen
Trockene Augen
ReLEx SMILE
Beim ReLEx SMILE Verfahren schneidet der Laser eine Scheibe (“Lentikel”) in die mittlere Hornhautschicht hinein. Über einen kleinen Schnitt kann diese Scheibe anschließend mittels eines Instruments vom Chirurgen entfernt werden und dadurch der Sehfehler korrigiert werden.
Stärken:
Kaum trockene Augen
Schmerzfrei
Am Tag nach der OP häufig schon gute Sicht
Schwächen:
Weitsichtigkeit kann nicht behandelt werden
Für sehr geringe Sehfehler ungeeignet
Empfehlung Professor Shajari
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Voruntersuchung
Bevor Sie sich einer Augenlaseroperation unterziehen, müssen Sie sich einer gründlichen Augenuntersuchung unterziehen, um festzustellen, ob Sie ein geeigneter Kandidat für den Eingriff sind. Dazu gehören zumindest die folgenden Tests:
Sehschärfentest: Damit wird gemessen, wie gut Sie in verschiedenen Entfernungen sehen können.
Refraktionstest: Damit wird die Art und der Grad Ihres Brechungsfehlers (Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus) bestimmt.
Hornhauttopographie: Dabei wird eine detaillierte Karte der Oberfläche Ihrer Hornhaut erstellt.
Spaltlampenuntersuchung: Hierbei handelt es sich um eine detaillierte Untersuchung des Vorderabschnitts des Auges unter einem speziellen Mikroskop.
Dilatierte Fundusuntersuchung: Hierbei handelt es sich um eine Untersuchung des Augenhintergrunds, einschließlich der Netzhaut und des Sehnervs bei weiter Pupille.
In der Regel werden noch weitere Geräteuntersuchung durchgeführt, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.
OP Ablauf & Betäubung
Am Tag der Operation sollten Sie in komfortablen Klamotten und ungeschminkt erscheinen. Vor dem Lasern wird das Auge nochmals lokal mit Augentropfen betäubt und anschließend desinfiziert und abgedeckt. Eine Vollnarkose hat zu viele potentielle Risiken und wird daher nicht durchgeführt. Nachdem das Auge abgedeckt wurde, wird der Laser angesetzt und je nach Methode erfolgt ein Abtrag. Das Lasern dauert in der Regel pro Auge weniger als 15 Minuten. Beide Augen werden nacheinander an einem Tag behandelt. Am Ende der OP erhalten Sie noch Augentropfen und eine durchsichtige Klappe, damit sie sich im Raum orientieren können. Es wird jedoch empfohlen, dass sie in Begleitung nach Hause gehen. Am Tag nach der Operation schaut sich der Operateur das Auge an, um festzustellen, ob der Heilungsverlauf regelrecht ist. In der Regel sind sie hier schon arbeitsfähig, wobei es empfohlen wird sich den Tag nach der OP freizunehmen. Operateure führen auch eine Wochen-, Monats- und Jahreskontrolle, falls gewünscht durch.
Augen lasern Risiken
Die Risiken und Komplikationen nach einem Augenlaser Verfahren sind unterschiedlich je nachdem welche Methode eingesetzt wird. Es gibt allerdings einige Komplikationen, die mit allen Verfahren auftreten können:
Trockenes Auge: Eine Laseroperation kann vorübergehend zu Symptomen eines trockenen Auges führen, wie Juckreiz, Brennen und das Gefühl, etwas im Auge zu haben. Diese Symptome können mit künstlichen Tränen oder anderen Medikamenten behandelt werden.
Infektion: Wie bei jedem chirurgischen Eingriff besteht auch nach einer Augenlaseroperation ein geringes Risiko einer Infektion. Zu den Symptomen einer Infektion können Rötung, Schwellung und Ausfluss aus dem Auge gehören.
Regression: Bei manchen Menschen kann es nach einer Augenlaseroperation zu einer Regression kommen, d. h. der Sehfehler nimmt wieder zu. Beim richtigen Patienteneinschluss ist das Risiko hierfür jedoch sehr gering.
Ober-/Unterkorrektur: Es kann sein, dass der Fehler nicht gänzlich oder unzureichend korrigiert wird und entsprechend gegebenenfalls eine Nachbehandlung notwendig ist.
Blendung und Halos: Manche Menschen können nach einer Augenlaseroperation nachts vermehrt geblendet sein oder Halos (Ringe um eine Lichtquelle) wahrnehmen. Diese Nebenwirkung ist selten und verringert sich meistens mit der Zeit.
Augen lasern Erfolgsquote
Die Erfolgsquote bei Laserverfahren ist in der Regel sehr hoch, die meisten Patienten erreichen nach dem Eingriff eine Sehschärfe von 1,0 (quasi volle Sehkraft) ohne Sehhilfe.
Nach Angaben der Amerikanischen Gesellschaft für Katarakt- und refraktive Chirurgie liegt die allgemeine Erfolgsquote für Laserverfahren bei 96 %. Das bedeutet, dass 96 % der Personen, die gelasert werden, nach dem Eingriff eine Sehschärfe von 1,0 oder besser erreichen.
Es ist wichtig zu wissen, dass die Erfolgsquote je nach Schweregrad Ihrer Fehlsichtigkeit und anderen Faktoren wie Ihrem Alter und Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand variieren kann. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Erwartungen und mögliche Risiken vor dem Eingriff mit Ihrem Chirurgen besprechen.
Augen lasern Erfahrungen
Die große Mehrzahl der Patienten macht sehr gute Erfahrungen mit der Augen Laser Chirurgie. Dies hängt zum einen mit der hohen Effektivität und Sicherheit zusammen, zum anderen mit der Einfachheit mit der der Eingriff durchführbar ist. Die Operation erfolgt ambulant und der Patient ist meistens schon am nächsten Tag arbeitsfähig. Die zufriedenheitsrate in der Regel sind über 95% der Patienten nach einem Lasereingriff sehr zufrieden. selbst in Studien die bereits über 20 Jahre alt sind war die zufriedenheitsrate der Patientin sehr hoch ("Laser in situ keratomileusis: patient satisfaction and visual outcomes" von Mamalis und Kollegen, publiziert in der Fachzeitschrift Journal of Cataract and Refractive Surgery in 2002). Mit der Weiterentwicklung der Verfahren und der Laser ist die Zufriedenheitsrate der Patienten noch weiter angestiegen.
Augen lasern - Beste Klinik
Die beste Augenlaser Klinik zu finden kann sich schwierig gestalten. Es gibt jedoch einige Punkte auf die Sie achten können um die für Sie beste Klinik zu finden:
Arzt:
Ehrlicherweise muss man sagen, dass die Operation selbst beim Augenlasern sehr einfach ist und von den meisten Chirurgen ohne Komplikationen durchgeführt werden kann. Beim Augenlasern ist aus ärztlicher Sicht ein anderer Punkt entscheidend: die korrekte Planung der Operation. Dies ist vor allem bei der Augenlaser-Chirurgie sehr komplex und bedarf einer hohen Expertise. Es ist daher sinnvoll darauf zu achten, dass der Arzt mit den neuesten Weiterentwicklungen in diesem Bereich vertraut ist. Eine leitende Position in einer Fachgesellschaft, das Herausgeben von Fachartikeln oder Büchern sowie das Lehren von anderen Ärzten können einen Hinweis auf diese Expertise geben.
Laser:
Da der Großteil der Operation vom Laser durchgeführt wird, bzw. bei der trans-PRK die Behandlung gänzlich durch den Laser erfolgt, ist es besonders wichtig darauf zu achten, mit welchem Laser man behandelt wird. Die Laser werden stetig weiterentwickelt in puncto Sicherheit, Präzision und Schnelligkeit. Entsprechend macht es Sinn sich in einem Zentrum behandeln zulassen bei dem neue Laser eingesetzt werden.
Behandlungsspektrum:
Ein besonders wichtiger Aspekt bei der Wahl einer geeigneten Klinik ist das angebotene Behandlungsspektrum. Die Laser sehr teuer und Linsenchirurgische Verfahren bedürfen einer hohen operativen Expertise. Entsprechend gibt es wenige Zentren, die alle Laser-Optionen zur Verfügung stellen können, sowie einen sehr guten Operateur für die Linsen-Chirurgie haben. Beides ist jedoch notwendig, um sicherzustellen, dass die für den Patienten am besten geeignete Methode durchgeführt wird und nicht eine Option aufgrund von mangelnden Alternativen ausgesucht wird. Entsprechend sollte das Zentrum in der Lage sein, PRK, LASIK und SMILE anzubieten, sowie einen guten Operateur haben, der ICL implantieren kann und eine hohe Expertise beim Austausch der natürlichen Linse hat.
Augen lasern Kosten
Die Kosten für eine Augenlaser-Operation können erheblich schwanken. Meistens liegt der Preis bei 800 bis 4000 € pro Auge. Neben der Expertise des Operateurs spielt auch das eingesetzte Laserverfahren sowie die Aktualität des Lasersystems eine Rolle. Da das Auge das wichtigste Sinnesorgan des Menschen ist, sollte man jedoch nicht die Entscheidung bei wem man sich operieren lässt, vom Preis abhängig machen. Auch wenn ein höherer Preis nicht gleichzusetzen ist mit einer besseren Qualität, so ist es dennoch leicht nachvollziehbar, dass in der Regel modernere Geräte und höhere Expertise seitens des Operateurs auch mehr kosten. Viele Zentren bieten aber mittlerweile Finanzierungsmodelle an, damit sich praktisch jeder den Operateur seines Vertrauens auch leisten kann.
Die Kosten einer Augenlaseroperation werden nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Manche private Krankenkassen übernehmen die Kosten teilweise oder gänzlich. Dies muss auf individueller Basis mit der Krankenkasse besprochen werden.
Ein Gespräch mit einem Steuerberater kann sinnvoll sein, da unter Umständen die Augenlaser Operation als außergewöhnliche Belastung nach §33 EStG steuerlich geltend gemacht werden kann.
Fazit und Empfehlung Professor Shajari
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