ReLEx SMILE Augenlaser - alles zur neuesten Methode

Die ReLEx SMILE (Refractive Lenticule Extraction; SMall Incision Lenticule Extraction) ist das modernste Laserverfahren zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit. Es wird eine Scheibe (Lentikel) in die Hornhaut mit dem Laser eingeschnitten, welches dann über einen kleinen Schnitt herausgezogen wird. Dadurch kann eine Kurzsichtigkeit und eine Hornhautverkrümmung behandelt werden. Es ist ein sehr sicheres Verfahren mit hervorragenden Ergebnissen. Die Einsatzmöglichkeiten sind jedoch relativ beschränkt. Wie die SMILE Methode funktioniert, was die Vor- sowie Nachteile sind, und ob es für Sie geeignet ist erfahren Sie in diesem Beitrag.

ReLEx SMILE Kurz und Knapp

Bei der ReLEx SMILE wird über einen kleinen Schnitt Hornhautgewebe, welches durch einen Laser geschnitten wurde, entfernt. Es eignet sich vor allem zur Behandlung von Kurzsichtigkeiten von -1 Dioptrien bis -6 Dioptrien und Korrektur einer Hornhautverkrümmung. Es ist das modernste Laserverfahren mit einem ausgezeichneten Nutzen-Risiko-Verhältnis.

Vorteile

  • Schmerzfrei

  • Keine Ausfallzeit (sehr gute Sehschärfe bereits am ersten Tag nach der Operation)

  • Sehr hohe Patientenzufriedenheit

  • Sehr hohes Sicherheitsprofil

  • Kaum trockene Augen

Nachteile

  • Indikationsbereich eingeschränkt (Weitsichtigkeit und komplexe Sehfehler nicht zu behandeln)

  • Für eine Nachbehandlung muss in der Regel ein anderes Verfahren verwendet werden

Inhalt

  • Geeignete Personen

  • Behandelbare Fehlsichtigkeiten

  • SMILE Methode

  • Die Laserhersteller

  • SMILE vs LASIK

  • SMILE vs PRK

  • SMILE vs ICL

  • Vor, während & nach OP

  • Ergebnisse, Nebenwirkungen und Erfahrungen

  • Kosten

  • Gute Klinik finden

Wer kann mit SMILE behandelt werden?

Das SMILE Verfahren gehört zu den sichersten Verfahren innerhalb der Augenchirurgie. Dennoch müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt sein und die Brillenwerte sollten sich innerhalb des vergangenen Jahres nicht verändert haben. Es dürfen auch nicht gewisse Augenkrankheiten wie z.B. eine eingetrübte Linse (Katarakt) vorliegen. Da bei der Operation ein Bereich der Hornhaut entfernt wird ist es wichtig, darauf zu achten, dass genug Hornhautgewebe übrig bleibt und eine Instabilität des Gewebes risikiert wird.

Welche Fehlsichtigkeiten kann man mittels SMILE behandeln?

Kurzsichtigkeit & Astigmatismus

SMILE wird vor allem zur Korrektur der Kurzsichtigkeit (Myopie) eingesetzt. In Deutschland kann mit diesem Verfahren eine Kurzsichtigkeit von bis zu -10 Dioptrien behandelt werden. Des Weiteren kann man auch eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) von bis zu -6 Dioptrien korrigieren.

Empfehlung Professor Shajari

Zwar ist prinzipiell die Behandlung von bis zu -10 Dioptrien mittels SMILE möglich. Je höher die Fehlsichtigkeit ist, um so mehr Gewebe muss jedoch von der Hornhaut abgetragen werden. Daher empfehle ich eine Fehlsichtigkeit über -6 Dioptrien nicht mehr mit einem Laserverfahren zu behandeln, sondern mit einem Linsenverfahren (z.B. ICL). Auch das behandeln von sehr geringen Sehfehlern ist bei diesem Verfahren erschwert. Es muss schließlich eine “Hornhautscheibe” über einen kleinen Schnitt aus der Hornhaut entfernt werden. Ist die Fehlsichtigkeit sehr gering, ist die Scheibe sehr dünn und es kann intraoperativ zu Schwierigkeiten kommen. Für eine Kurzsichtigkeit von etwa -2 Dioptrien bis -6 Dioptrien ist die SMILE jedoch eine herausragende Option.

Wie funktioniert die SMILE Methode?

In der Regel wird zum Abtrag von Hornhautgewebe ein sogenannter Excimer-Laser eingesetzt. Dieser Laser kann punktuell das Gewebe “weglasern” und dadurch die Brechkraft der Hornhaut verändern. Bei der SMILE wird jedoch ein Femto-Laser eingesetzt. Dieser Laser kann nur eingesetzt werden, um Schnitte zu setzen. Da kein Gewebe dadurch entfernt wird, kann es auch nicht die Brechkraft der Hornhaut ändern. Entsprechend ist es eigentlich nicht zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit geeignet. Wie werden aber dann heutzutage damit Sehfehler behandelt? Der Femtolaser schneidet quasi eine Scheibe in die Hornhaut ein. Über einen winzigen Schnitt kann anschließend der Chirurg die “Hornhautscheibe” (Lentikel) herausziehen, dadurch Hornhautgewebe entfernen und entsprechend die Fehlsichtigkeit behandeln. Je höher die Fehlsichtigkeit ist, um so dicker ist die zu entfernende Scheibe.

ReLEx, SMILE, CLEAR & SmartSight oder die Frage nach dem Laserhersteller…

ReLEx steht für Refractive Lenticule Extraction und bedeutet wörtlich übersetzt refraktive Lentikelentfernung. Es wird also eine Scheibe (Lentikel) aus der Hornhaut entfernt, um die Brechkraft (Refraktion) der Hornhaut zu ändern. Der erste Laserhersteller der dieses Verfahren kommerziell angeboten hat war Zeiss. Da der Lentikel über einen kleinen Schnitt (small incision) entfernt wird haben sie das Verfahren SMILE (SMall Incision Lenticule Extraction) genannt. Mittlerweile haben jedoch auch andere Herstellen einen Laser herausgebracht mit denen man einen Lentikel aus der Hornhaut herausschneiden kann. Die Firma Schwind nennt zum Beispiel das Verfahren SmartSight und Ziemer gab es den Namen CLEAR (Corneal Lenticule Extraction for Advanced Refractive correction). Letztlich bezeichnen aber alle Namen das gleiche, unzwar die Entfernung von Hornhautgewebe in Form eines Lentikels. Für Patienten machen diese vielen Namen es schwerer den Überblick zu behalten. Korrekterweise sollte man einfach firmenneutral immer von Lentikelentfernung sprechen. Da sich der Name SMILE jedoch über die Jahre durchgesetzt hat und am häufigsten verwendet wird, wird auch auf dieser Seite von SMILE statt von einer Lentikelentfernung.

Was ist der Unterschied zwischen SMILE und PRK?

Die PRK (Photorefraktive Keratektomie) wird mit einem Excimerlaser durchgeführt. Mit diesem Laser kann punktuell extrem präzise Hornhautgewebe entfernt werden. Da aber die mittlere (dritte) Hornhautschicht behandelt werden muss, um ein langfristiges Ergebnis zu erzielen, müssen zunächst die beiden oberen Hornhautschichten bei der Operation entfernt werden. Da die oberste Hornhautschicht nach der Operation deswegen erst nachwachsen muss, ist dieses Verfahren an den ersten Tagen nach der Behandlung etwas schmerzhaft und es dauert einige Zeit bis die volle Sehkraft vorhanden ist.

PRK Vorteile gegenüber SMILE

  • Extrem präziser Abtrag (Behandlung komplexe Sehfehler und Weitsichtigkeit möglich)

  • Geringe Sehfehler können korrigiert werden

  • Besonders gut geeignet für dünne Hornhäute, da kein Schnitt gesetzt wird

PRK Nachteile gegenüber SMILE

  • Schmerzen während Heilungsphase

  • Bis gute Sehkraft vorhanden ist, dauert es etwa eine Woche

  • Korrektur von höheren Sehfehlern nicht empfohlen

Empfehlung Professor Shajari

Vor allem für die Behandlung von sehr geringen Sehfehlern (unter -1 Dioptrien) oder komplexen Sehfehlern würde ich eher eine PRK oder LASIK Behandlung empfehlen, da hier sehr präzise punktuell mit dem Excimer-Laser Gewebe abgetragen werden kann. Bei mittelgradigen Sehfehlern würde ich aber meistens das SMILE Verfahren empfehlen, da es sehr schonend ist und ein extrem gutes Nutzen-Risiko Verhältnis aufweist.

Was ist der Unterschied zwischen SMILE und LASIK?

SMILE und LASIK (Laser assisted in situ keratomileusis) sind beides Laserverfahren, welche zur Korrektur einer Kurzsichtigkeit und/oder Hornhautverkrümmung eingesetzt werden. Bei der LASIK werden in der Regel zwei Laser eingesetzt, ein Femto-Laser, um einen großen Schnitt in der Hornhaut zu setzen und dadurch einen sogenannten Flap zu erzeugen. Dieser Flap kann in der OP dann umgeklappt werden und die Hornhaut mit einem zweiten Laser (Excimer Laser) behandelt werden. Anschließend wird der Flap wieder zurückgeklappt und die Operation beendet. Bei der SMILE kommt nur der Femto-Laser zum Einsatz. Er schneidet einen Lentikel in die Hornhaut hinein, welcher anschließend über einen kleinen Schnitt entfernt werden kann.

SMILE Vorteile gegenüber LASIK

  • Kein Flap und dadurch kein Riss bei starken Scherkräften zu befürchten

  • Geringes Risiko für trockene Augen da sehr kleiner Schnitt

SMILE Nachteile gegenüber LASIK

  • Behandlung einer Weitsichtigkeit kaum möglich

  • Nachkorrekturen müssen in der Regel mit einem anderen Verfahren erfolgen (LASIK oder tPRK)

  • Für sehr geringfügige oder komplexe Sehfehler ungeeignet

Empfehlung Professor Shajari

Bei einer Kurzsichtigkeit von -1 bis -6 Dioptrien ist die SMILE wirklich eine hervorragende Option zur Korrektur des Sehfehlers. Bei geringeren Sehfehlern, oder der Behandlung einer Weitsichtigkeit muss man in der Regel auf ein anderes Laserverfahren zurückgreifen (PRK oder LASIK). Bei Fehlsichtigkeiten über -6 Dioptrien empfehle ich meistens ein Linsenverfahren (z.B. Implantation einer ICL), da in Studien gezeigt wurde, dass sie den Laserverfahren überlegen sind.

Was ist der Unterschied zwischen SMILE und ICL?

Die ICL (Implantable Collamer Lens) ist gewissermaßen eine Kontaktlinse, die man in das Auge implantiert. Dadurch können Kurzsichtigkeiten, Weitsichtigkeiten und eine Hornhautverkrümmung behandelt werden. Ursprünglich wurde sie vor allem bei hohen Fehlsichtigkeiten eingesetzt. Aufgrund der hervorragenden Ergebnisse wird sie mittlerweile jedoch auch schon bei geringen Fehlsichtigkeiten ab einer Dioptrie eingesetzt. Im Unterschied zu den Laserverfahren geht man aber bei diesem Verfahren in das Auge hinein. Entsprechend können schwere Komplikationen hypothetisch auftreten. In der Weltliteratur sind jedoch trotz dessen, dass dieses Verfahren sehr häufig eingesetzt wurde, keine schweren Komplikationen berichtet worden.

ICL Vorteile gegenüber SMILE

  • Reversibles Verfahren

  • Hohe Fehlsichtigkeiten und Weitsichtigkeiten können behandelt werden

ICL Nachteile gegenüber SMILE

  • Zugang in das Auge notwendig (daher darf in Deutschland nur ein Auge an einem Tag operiert werden)

  • Chirurgisch anspruchsvoller als ein Laserverfahren

Empfehlung Professor Shajari

Der Einsatzbereich der ICL wurde in den letzten Jahren immer weiter ausgedehnt, so dass nun auch geringe Sehfehler mit diesem Verfahren behandelt werden. Die Befürchtungen, dass es zu mehr Komplikationen führen würde als bei Laserverfahren, weil man hier in das Auge gehen muss, haben sich nicht bestätigt. Es ist daher bei gering- und mittelgradigen Sehfehlern laut aktueller Studienlage ähnlich gut wie ein Laserverfahren und bei hohen Kurzsichtigkeiten (ab -6 Dioptrien) den Laserverfahren überlegen. Im Vergleich zu den Laserverfahren ist aber hierbei ein größeres chirurgischen Können notwendig und entsprechend sollte bei der Wahl des Operateurs dies berücksichtigt werden.

Und was ist der Unterschied zwischen LASIK, LASEK und Epi-LASIK?

Der Abtrag von Hornhautgewebe erfolgt in der mittleren, dritten Hornhautschicht. Um zu dieser Schicht zu gelangen wird bei der PRK die oberen beiden Schichten entfernt, was zu Schmerzen führt und bei der LASIK ein Flap erstellt, was nach der Operation zu Komplikationen führen kann. Mittels LASEK und Epi-LASIK wollte man diese Probleme beseitigen, d.h. ohne Flap-Erzeugung ein schmerzfreies postoperatives Erlebnis für den Patienten erzeugen. Bei der LASEK und Epi-LASIK wird hierfür die oberste Hornhautschicht nicht vollständig entfernt sondern nur vorrübergehend zur Seite geschoben (bei der LASEK mittels Alkohol, bei der Epi-LASIK mittels eines sehr oberflächlichen Schnitts). Nach dem Laserabtrag wird die oberste Hornhautschicht wieder in die ursprüngliche Position gebracht. Studien haben aber gezeigt, dass beide Methoden weder in puncto Schmerzen noch in puncto Wundheilung irgendwelche Vorteile haben. Im Gegenteil, teilweise sind die Ergebnisse sogar schlechter als die gängige PRK und entsprechend wird heutzutage die LASEK und Epi-LASIK kaum noch eingesetzt.

Was passiert vor, während und nach der SMILE Operation?

  • Zunächst wird geprüft ob prinzipiell eine SMILE Behandlung sinnvoll ist. Diese erste Einschätzung hängt vor allem vom Alter des Patienten (18-60 Jahre) und der Fehlsichtigkeit ab. Anschließend erfolgt eine klinische Untersuchung und eine ausführliche Geräteuntersuchung, damit die Laserbehandlung geplant werden kann. Abschließend erfolgt die Aufklärung des Patienten durch den Arzt.

  • Beide Augen werden an einem Tag operiert und die gesamte Prozedur dauert etwas 30 Minuten. Das Lasern selbst dauert jedoch weniger als zwei Minuten. Der Großteil der Zeit wird für das Schaffen von sterilen Arbeitsbedingungen und dem mechanischen Lösen des Lentikels benötigt. Der Patient liegt während der gesamten Operation auf dem Rücken. Damit das Auge während dem Lasern nicht geschlossen werden kann wird eine Lidhalterung eingesetzt. Anschließend wird das Auge nochmals mittels Augentropfen betäubt. Im nächsten Schritt wird das Auge zentriert und fixiert, so dass die Laserung erfolgen kann. Anschließend wird der Lentikel vorsichtig vom restlichen Hornhautgewebe gelöst und über einen etwa 2mm großen Schnitt aus der Hornhaut gelöst. Die Hornhaut wird anschließend mehrfach gespült. Zum Schluss werden antientzündliche Augentropfen appliziert, eine Kontaktlinse aufgesetzt und das Auge abgedeckt.

  • Am ersten Tag nach der Operation ist die Sehkraft in der Regel schon ausreichend gut, um ohne Sehhilfe zu Recht zu kommen. Nach einer Woche und einem Monat erfolgen weitere Kontrollen, wenn gewünscht. Empfohlen ist eine jährliche Kontrolle.

Was sind die Langzeitergebnisse nach SMILE?

Auch wenn die SMILE das neueste Laserverfahren zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten darstellt, ist es bereits über 10 Jahre im Einsatz und es wurden bereits über 1.000.000 Behandlungen weltweit durchgeführt. Die Ergebnisse zur Behandlung der Kurzsichtigkeit sind hervorragend und auch die Behandlung der Hornhautverkrümmung ist ähnlich gut wie mit der LASIK. Mittlerweile gibt es Studien, die Patienten über einen Zeitraum von über zehn Jahren beobachtet haben und zeigen konnten, dass die sehr guten postoperativen Ergebnisse auch nach so vielen Jahren gut waren.

Um die Effektivität einer refraktiven Behandlung zu bewerten wird die Sehschärfe vor der Operation mit Brille zur Sehschärfe nach Operation ohne Brille in Relation gesetzt. Die Anzahl der gelesenen Zeilen wird miteinander verglichen und idealerweise sollte der Patient nach der Operation entweder gleich viele oder mehr Zeilen sehen. Eine postoperative Sehschärfe von 1,0 (umgangssprachlich häufig als 100% Sehschärfe bezeichnet) wurde in einer systematischen Übersichtsarbeit in insgesamt 90,8 % der Augen (insgesamt 61.331 untersuchte Augen) bei der LASIK festgestellt. Da die SMILE später entwickelt wurde als die LASIK, gibt es zur SMILE nicht so einen großen Datensatz. In einer methodisch sehr guten Studie von Ganesh und Kollegen wurde die unkorrigierte Sehschärfe der Patienten nach SMILE und LASIK miteinander verglichen. Hierbei hatten 88% der Patienten eine Sehschärfe von 1,0 oder besser nach LASIK und 96% der Patienten nach SMILE. Die Effektivität der SMILE war entsprechend sehr gut. Auch in einer systematischen Übersichtsarbeit wurden beide Methoden miteinander verglichen und es wurde kein signifikanter Unterschied bzgl. der Effektivität gefunden. Daher ist davon auszugehen, dass auch die SMILE eine genau so gute Effektivität hat wie die LASIK. Mehr als 9 von 10 Patienten kommen postoperativ auf ein Level, bei welchem sie keine Brille mehr benötigen werden.

Welche Nebenwirkungen sind bei SMILE möglich?

Bei Laserverfahren ist einer der häufigsten Nebenwirkungen, dass vermehrt trockene Augen entstehen. Dieses Problem tritt mit dem SMILE Verfahren aufgrund des sehr kleinen Schnitts kaum auf. Es kann hypothetisch zu Vernarbungen und Infektionen kommen, das Risiko hierfür liegt aber bei deutlich unter 1%. Der Einsatzbereich ist im Vergleich zu den anderen Methoden eingeschränkt, aber wenn es eingesetzt werden kann, dann ist es aufgrund seines ausgezeichneten Sicherheitsprofils eine hervorragende Option. Weil es nur einen kleinen Schnitt bei der SMILE gibt, besteht auch kein Risiko für einen Hornhautriss bei Scherkräften wie es z.B. nach LASIK möglich ist.

Welche Erfahrungen machen Patienten mit SMILE?

Die Patientenzufriedenheit nach einer SMILE Behandlung ist sehr hoch. Der Grund hierfür ist die sehr schnelle Erholung nach dem Eingriff, die sehr guten Ergebnisse sowie das extrem niedrige Komplikationsrisiko. In der Regel können die Patienten bereits am ersten Tag nach der Operation ausreichend gut sehen, um im Alltag gut zu Recht zu kommen. Nach wenigen Tagen ist die volle Sehschärfe erreicht.

In einer Studie aus Dänemark wurde die Patientenzufriedenheit nach der SMILE Behandlung untersucht. 95% der Patienten waren mit der Behandlung sehr zufrieden und berichteten über eine deutliche Besserung ihres Sehvermögens. Ebenfalls 95% der Patienten gaben an, dass sie die SMILE Operation weiter empfehlen würden.

Es gibt den sogenannten „Quality of Life Impact of Refractive Correction” Fragebogen – kurz genannt QIRC. Beim QIRC werden 20 Fragen vom Patienten beantwortet, um festzustellen, wie zufrieden der Patient mit der Operation ist. Z.B. müssen Fragen wie „Wie glücklich sind Sie?“ oder „Haben Sie trockene Augen?“ beantwortet werden. Chiam und Kollegen veröffentlichten eine Übersichtsarbeit, in welchem sie die Ergebnisse aus verschiedenen Studien zusammenfassten. Nur zwei Arbeitsgruppen verwendeten den QIRC in einer validierten Form (Arbeitsgruppe Ang und Arbeitsgruppe Klokova). Sowohl in der Arbeitsgruppe von Klokova als auch bei der Arbeitsgruppe von Ang waren nach LASIK und SMILE die Patienten auf einem ähnlich hohen Level glücklich nach drei Monaten. In der frühen postoperativen Phase (erster Monat nach der Operation) waren die Patienten nach LASIK jedoch signifikant glücklicher. Dies hängte vor allem damit zusammen, dass in den ersten Wochen nach der Operation das Sehvermögen nach SMILE in der Ang Studie stärker geschwankt hat als bei der LASIK Gruppe.  Wichtig ist noch zu erwähnen, dass die Patienten sowohl nach LASIK als auch nach SMILE einen höheren QIRC Wert nach dem Eingriff hatten als vor dem Eingriff und entsprechend die Operation sich positiv auf ihre Lebensqualität ausgewirkt hat.

Sind Kontaktlinsenträger oder Patienten nach ReLEx SMILE glücklicher?

Das ist einer der zentralen Fragen vor der Laser-Behandlung. Auch wenn es keinen direkten Vergleich zwischen dem Tragen von Kontaktlinsen und der SMILE gibt, gibt es eine Studie, welche das Tragen von Sehhilfen (Brille/Kontaktlinse) mit der LASIK verglichen hat. Hierfür wurden insgesamt 1800 Patienten untersucht. Über drei Jahren wurden die beiden Gruppen (Gruppe A = unbehandelt, trägt weiter Kontaktlinsen; Gruppe B = mittels LASIK behandelt) miteinander verglichen. Nach drei Jahren waren nur 54% mit Kontaktlinsen sehr zufrieden mit ihrer Korrektur des Sehfehlers mittels Kontaktlinsen, wohingegen 88% der LASIK Patienten sehr zufrieden waren. Des Weiteren war das Nachtfahren in der LASIK Gruppe signifikant besser und das Auftreten von Augenentzündungen seltener als in der Kontaktlinsengruppe. Ähnliche Ergebnisse sind nach einer SMILE Korrektur zu erwarten.

Wie viel kostet eine SMILE Behandlung und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Da es das neuste Laserverfahren ist und es entsprechend weniger Anbieter gibt, sind die Preise in der Regel höher als bei anderen Laserverfahren. Sie schwanken meistens zwischen 2.000 und 4.000 € pro Auge. Der erhöhte Preis im Vergleich zur LASIK oder PRK heißt aber nicht, dass es diesen Verfahren überlegen ist.

Einige private Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Behandlung. Dies muss aber individuell bei der Krankenkasse erfragt werden. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht.

Die Kosten für die Operation können unter Umständen als außergewöhnliche Belastung nach §33 EStG steuerlich geltent gemacht werden und entsprechend macht es Sinn hier sich steuerlichen Beirat einzuholen.

Wie finde ich den besten Arzt für eine SMILE Behandlung?

Es ist nicht einfach einen guten Arzt zu finden. Anbei ein paar kurze Tipps worauf geschaut werden sollte:

Faire Auswahl: Die SMILE ist aktuell das teuerste Laserverfahren. Unter Umständen bevorzugt die Klinik daher diese Behandlung, um einen möglichst hohen Umsatz zu generieren. Aus medizinischer Sicht ist es aber nur durch einen höheren Preis auch ein besseres Verfahren. Im Gegenteil, es gibt einige Bereiche in denen es den anderen Verfahren eindeutig unterlegen ist. Lassen Sie sich daher ausdrücklich erklären, warum bei Ihnen gerade das SMILE Verfahren am sinnvollsten sein soll. Die Begründung, dass es das neueste Laserverfahren ist oder die dritte Lasergeneration ist, ist absolut irrelevant. Auch bei der PRK und LASIK werden die Laser stetig weiterentwickelt.

Modernste Laser: Bei einer Laserbehandlung erfolgt die Hauptarbeit der Operation durch den Laser. Die benötigten operativen Fertigkeiten sind bei der SMILE zwar wichtiger als bei der LASIK oder SMILE aber bei allen Laseroperationen sind sie weitaus weniger entscheidend als der eingesetzte Laser. Allerdings muss gesagt werden, dass das Verfahren relativ neu ist und entsprechend die Laser ohnehin sehr modern sind. Einzig der Laser der Firma Zeiss existiert in der zweiten Generation. Es macht Sinn hier zu erfragen, ob der SMILE Laser der ersten oder zweiten Generation eingesetzt wird.

Herausragende Expertise bei OP Planung: Wie bereits erwähnt erfolgt die OP selbst hauptsächlich durch den Laser. Aber wie operiert werden sollte und was operiert werden sollte entscheidet der Operateur. Entsprechend sollte eine herausragende Expertise in diesem Bereich vorliegen. Hat der Operateur zum Beispiel selbst ein Buch zu diesem Bereich publiziert oder sitzt er im Vorstand von Fachgesellschaften für die Refraktive Chirurgie können einen Hinweis darauf geben, dass eine hohe Expertise vorliegt.

Aufklärung durch Operateur: Die Optionen bei der refraktiven Chirurgie sind sehr zahlreich. Es ist daher entscheidend, dass der Operateur das aufklärende Gespräch persönlich mit Ihnen führt, um wirklich die für Sie individuell beste Methode mit dem besten Nutzen-Risiko-Verhältnis auszuwählen. Denn in der refraktiven Chirurgie gibt es nicht das eine Verfahren, dass allen anderen überlegen ist, sondern für jeden Patienten eine Methode, welche am besten geeignet ist.

10 Punkte, um den besten Operateur für Ihre Laserbehandlung zu finden.

Fazit und Empfehlung Professor Shajari

SMILE ist eine ausgezeichnete Option zur Korrektur von geringen und mittelgradigen Kurzsichtigkeiten sowie Hornhautverkrümmungen. Dadurch, dass nur ein kleiner Schnitt notwendig ist, ist hier im Vergleich zur LASIK das Risiko für trockene Augen oder einen Hornhautriss durch Scherkräfte quasi nicht existent. Des Weiteren ist die Erholung der Sehkraft sehr schnell und schmerzfrei im Gegensatz zur PRK. Bei der richtigen Patientenselektion ist es häufig das zu präferierende Laserverfahren. Das Problem ist jedoch, dass viele Fehlsichtigkeiten (z.B. Weitsichtigkeit, sehr geringe Sehfehler) mit diesem Verfahren nicht behandelt werden können. Des Weiteren ist es bei hohen Kurzsichtigkeiten (ab -6 Dioptrien) dem ICL Verfahren unterlegen. Auch ist es operativ nicht besonders anspruchsvoll aber noch immer komplexer als die PRK und LASIK. Das muss entsprechend bei der Arztwahl berücksichtigt werden. Unterm Strich empfehle ich die SMILE vor allem Personen mit einer Kurzsichtigkeit von -1 bis -6 Dioptrien. Häufig ist sie in diesem Behandlungsbereich aufgrund des sehr günstigen Nutzen-Risikoprofils den anderen Laserverfahren überlegen, dies muss allerdings individuell untersucht und entschieden werden. Eine ICL Implantation kann auch in diesem Bereich eine sehr gute Option darstellen, ist operativ aber anspruchsvoller als die SMILE und entsprechend ist es wichtig hier einen guten Operateur zu haben. Außerdem muss berücksichtigt werden, dass bei der ICL nicht beide Augen am selben Tag operiert werden können und in puncto Komfort die SMILE hier besser abschneidet.