ReLEx SMILE FAQ
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Die SMILE kann eingesetzt werden zur Behandlung von einer Kurzsichtigkeit (Myopie) oder Stabsichtigkeit (Astigmatismus). Es wird zwischen einem Anwendungsbereich und einem Grenzbereich unterschieden. Bleibt der Operateur innerhalb des Anwendungsbereichs ist davon auszugehen, dass gemäß den großen Studien ein hohes Maß an Sicherheit, Vorhersagbarkeit und Effektivität gewährleistet ist. Im Grenzbereich ist eine Behandlung zwar noch vertretbar, die Sicherheit, Vorhersagbarkeit und Effektivität können hier jedoch schlechter ausfallen als bei Patienten, die innerhalb des Anwendungsbereichs behandelt wurden. Außerhalb des Grenzbereichs sollte keine SMILE durchgeführt werden. Der Anwendungsbereich liegt bei -1 dpt bis zu -8 dpt Kurzsichtigkeit und eine Astigmatismuskorrektur von bis zu 5 dpt. Im Grenzbereich können Kurzsichtigkeiten von -8 dpt bis zu -10 dpt behandelt werden und ein Astigmatismus von bis zu 6 Dioptrien.
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Bei allen Fehlsichtigkeiten außerhalb des Grenzbereichs (über -10 Diotprien) sollte eine SMILE nicht durchgeführt werden. Eine Kurzsichtigkeit von -12 dpt zum Beispiel sollte nicht mittels SMILE behandelt werden. Des Weiteren kommt der Hornhautdicke bei der SMILE eine besonders wichtige Rolle zu, da bei der Prozedur Hornhautgewebe abgetragen wird. Im Durchschnitt beträgt die Hornhautdicke etwa 550 µm (=0,55mm) und etwa 95% der Menschen haben eine Hornhautdicke zwischen 500 und 600 µm. Ein zu hoher Abtrag in Relation zur Hornhautdicke kann unter Umständen schwere Komplikationen mit langfristiger Sehschädigung zur Folge haben (sogenannte Keratektasie). Selbstverständlich sind auch persistierende Hornhauterkrankungen (wie z.B. der Keratokonus) oder schwere Erkrankungen an anderen Strukturen des Auges (z.B. Glaukom oder Makuladegeneration) ein Ausschlusskriterium. Für die Behandlung ist des Weiteren die Volljährigkeit sowie weitestgehend Stabilität der Brillenwerte innerhalb des letzten Jahres (Schwankung < 0,5 Dioptrie) eine Voraussetzung. Patienten mit einer unkontrollierten systemischen Erkrankung wie z.B. Rheumatoide Arthritis, Sjögren Syndrom etc. sollten ebenfalls nicht refraktiv behandelt werden.
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Nein. Eine Studie hat gezeigt, dass die hormonelle Umstellung während Schwangerzeit und Stillzeit einen Einfluss auf die Hornhaut haben kann. Die Brillenwerte können sich entsprechend während der Schwangerschaft ändern. Aus diesem Grund sollte während Schwangerschaft und Stillzeit keine SMILE Behandlung durchgeführt werden. Nach der Stillzeit sollten die Brillenwerte für mindestens ein Jahr wieder stabil sein bevor eine SMILE Operation durchgeführt wird.
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Manche privaten Krankenkassen übernehmen teilweise oder gänzlich die Kosten für eine SMILE Behandlung. Dies sollte jedoch unbedingt vor Durchführung der Operation mit der Krankenkasse besprochen werden. Von gesetzlichen Krankenkassen werden die Kosten nicht übernommen.
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Dies hängt von der Art der Kontaktlinsen ab. Weiche Kontaktlinsen sollten vor der Voruntersuchung und Operation eine Woche nicht benutzt werden, harte Kontaktlinsen mindestens drei Wochen.
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Die Person muss mindestens 18 Jahre alt sein und die Brillenwerte sollten für mindestens ein Jahr stabil sein.
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Es gibt keine Altersbeschränkung für die Durchführung einer SMILE Behandlung. Es sollten allerdings keine Kontraindikationen vorliegen, welche mit hohem Alter entstehen können wie z.B. die Katarakt oder die altersbedingte Makuladegeneration.
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Eine Augenlaser-Operation kann als außergewöhnliche Belastung in der Regel steuerlich geltend gemacht werden.
Vor der Operation
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Beide Augen werden an einem Tag operiert und die gesamte Prozedur dauert etwas 30 Minuten. Das Lasern selbst dauert jedoch weniger als zwei Minuten. Der Großteil der Zeit wird für das Schaffen von sterilen Arbeitsbedingungen und dem mechanischen Lösen des Lentikels benötigt. Der Patient liegt während der gesamten Operation auf dem Rücken. Damit das Auge während dem Lasern nicht geschlossen werden kann wird eine Lidhalterung eingesetzt. Anschließend wird das Auge nochmals mittels Augentropfen betäubt. Im nächsten Schritt wird das Auge zentriert und fixiert, so dass die Laserung erfolgen kann. Anschließend wird der Lentikel vorsichtig vom restlichen Hornhautgewebe gelöst und über einen etwa 2mm großen Schnitt aus der Hornhaut gelöst. Die Hornhaut wird anschließend mehrfach gespült. Zum Schluss werden antientzündliche Augentropfen appliziert, eine Kontaktlinse aufgesetzt und das Auge abgedeckt.
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Die Operation dauert pro Auge etwa 10 Minuten, wobei das Lasern selbst weniger als eine Minute dauert.
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Nein, die Behandlung ist nicht schmerzhaft. Das Auge wird mittels Augentropfen betäubt, so dass Sie keine Schmerzen spüren werden. Während der Operation ist ein leichtes Druckgefühl möglich. Nach der Operation kann unter Umständen ein Trockenheitsgefühl entstehen. Schmerzen treten jedoch in der Regel auch postoperativ nicht auf.
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Eine Vollnarkose ist nicht möglich. Diese ist allerdings auch nicht notwendig. Es ist verständlich, dass man vor der Operation nervös ist oder Angst hat. Operateure sind jedoch auf diesen Umstand gut vorbereitet und können den Patienten ausreichend beruhigen. Die Behandlung dauert ohnehin nur wenige Minuten und der Großteil der Patienten berichtet nach der Operation, dass sie es sich viel schlimmer vorgestellt hatten.
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Ja, da es sich um einen Eingriff handelt bei dem Chirurg nicht in das Innere des Auges geht, sondern nur die Hornhautschichten operiert, können beide Augen an einem Tag operiert werden. Rein hypothetisch könnte man die Behandlung auch auf zwei Termine aufteilen, dies ist allerdings äußerst untypisch.
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Am Tag der Operation sollte der Patient in bequemer Kleidung erscheinen. Das Gesicht sollte ungeschminkt sein. Der Operateur schaut sich nochmals das Auge an, um sicher zu gehen, dass keine Entzündung vorliegt. Anschließend wird der Patient für den OP-Saal vorbereitet (Kopfbedeckung, Maske, OP-Kittel, Schuhabdeckung). Der Patient liegt sich auf die OP Liege und das Auge wird mittels Augentropfen betäubt. Anschließend wird die Operation durchgeführt. Am Ende der Operation werden nochmals Augentropfen zur Vermeidung von Entzündungen eingegeben, Kontaktlinsen eingelegt und die Augen abgedeckt. Der Patient wird in einen Ruheraum begleitet und kann dort entspannen. Bevor es nach Hause geht, schaut der Operateur nochmals auf das Auge und entlässt den Patienten dann mit Übergabe von Augentropfen. Der Patient kann im Anschluss, idealerweise in Bekleidung, wieder die Klinik verlassen. Auch wenn der Eingriff ambulant erfolgt und nur wenige Minuten dauert, ist es dennoch eine Operation, die entsprechend eine körperliche Schonung benötigt. Daher ist es empfohlen am Tag der Operation keine Aktivitäten mehr zu planen, sondern zu Hause zu entspannen. Auf eine Dusche oder das Waschen des Gesichts sollte verzichtet werden. Ebenfalls sollten die Augen nicht übermäßig beansprucht werden, d.h. möglichst wenig Lesen/wenig am Monitor arbeiten etc. Es ist vollkommen normal, dass die Sicht am Tag der Operation verschwommen ist und entsprechend sollte man nicht beunruhigt sein. Ein leichtes Gefühl von Trockenheit tritt auch bei der Mehrzahl der Patienten auf und ist unbedenklich. Auf ein Augenreiben sollte verzichtet werden. Stärkere Schmerzen dürfen nicht auftreten, sollte dies der Fall sein ist eine Rücksprache mit dem Arzt notwendig.
Am OP Tag
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In der Regel kann man am nächsten Tag wieder Autofahren. Sie sollten jedoch nicht darauf spekulieren, dass die volle Sehkraft am ersten Tag nach der Operation bereits erreicht ist. Dies kann bei einigen Patienten mehrere Tage dauern.
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Nein, Narben sind nach einer Behandlung nicht ersichtlich. Ein Augenarzt kann unter starker Vergrößerung den Schnitt durch den Laser zwar noch sehen, mit dem bloßen Auge ist jedoch nichts ersichtlich.
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In der Regel kann der Patient schon am ersten Tag nach der Operation wieder klar und deutlich sehen. Es setzt jedoch ein Heilungsprozess ein, welcher mehrere Wochen andauert und unter Umständen einen Einfluss auf das Sehvermögen hat. Beim Großteil der Patienten hat das jedoch nur einen marginalen Einfluss auf das Sehvermögen.
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Dies hängt vor allem davon ab wie viel ursprünglich korrigiert wurde und wieviel Restfehler noch besteht. Die meisten Patienten können jedoch in der Regel, falls notwendig nochmals behandelt werden. Die Wiederbehandlungsrate liegt nach SMILE je nach Studie bei 1-4% und ist entsprechend vergleichbar hoch wie nach LASIK. Eine Wiederbehandlung ist häufiger nötig bei Patienten, welche einen hohen Ausgangangsfehler hatten (Kurzsichtigkeit über -6 Dioptrien oder Astigmatismus über 3 Dioptrien) oder über 35 Jahre alt waren bei der Primärbehandlung. Auch wenn es möglich ist für die Wiederbehandlung erneut eine SMILE durchzuführen, wird dies von den wenigsten Chirurgen durchgeführt. In der Regel wird entweder Oberflächenablation durchgeführt (z.B. PRK) oder der Schnitt der ursprünglichen SMILE zur LASIK erweitert (sogenannte „Cap to Flap“ Behandlung). In einer Studie wurde nachgewiesen, dass „Cap to Flap“ hierbei den Oberflächenbehandlungen überlegen zu sein scheint.
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Theoretisch kann man schon einen Tag nach einer SMILE Behandlung fliegen. Die Druckunterschiede innerhalb der Kabine haben gemäß dem aktuellen Wissenstand keinen Einfluss auf das Endergebnis. Ein Problem ist jedoch die Luft im Flugzeug. Unter Umständen können die Augen vermehrt austrocknen. Es ist daher wichtig im Flug immer wieder befeuchtende Augentropfen zu benutzen und idealerweise so lange wie möglich die Augen geschlossen zu lassen.
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Es gibt keine Studie zu diesem Thema, daher schwanken die Empfehlungen von Arzt zu Arzt. Ziel ist es nach der Operation das Risiko für eine Infektion der Augen zu minimieren. Daher wird von den meisten Ärzten empfohlen auf das Augen Make-up für mindestens eine Woche zu verzichten (idealerweise zwei Wochen).
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Einfache Sportübungen und z.B. Stretching kann bereits nach drei Tagen wieder begonnen werden. In den ersten zwei Wochen nach Operation sollten aber körperliche Anstrengungen minimiert werden. Vor allem sollte kein Schweiß innerhalb dieser Periode in das Auge gelangen. Im Gegensatz zur LASIK können nach jetzigem Wissensstand auch Kontaktsportarten nach einer SMILE Behandlung fortgeführt werden, da nur ein sehr kleiner Schnitt durchgeführt wird.
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Es gibt keine Studien zu dieser Fragestellung. Aktuell wird davon ausgegangen, dass eine natürliche Geburt sowie ein Kaiserschnitt keinen Einfluss auf eine zurückliegende SMILE Operation hat.
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Bei einem regelrechten Operationsverlauf und einem normalen Heilungsverlauf ist in der Regel ein Arbeitseinsatz am nächsten Tag möglich. Dies hängt allerdings natürlich von der Berufsgruppe ab. Kraftfahrer müssen zum Beispiel wieder ein sehr gutes Sehvermögen haben, bevor sie fahren können, das kann entsprechend einige Tage dauern. Flugbegleiter müssen evtl. auch einige Tage eine Pause einlegen, da es beim Fliegen vermehrt zu trockenen Augen kommen kann. Entsprechend sollte je nach Tätigkeitsbereich dies vor der Operation individuell besprochen werden, für die Mehrzahl der Patienten ist aber mit einem Arbeitsausfall nicht zu rechnen.
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Ja, sollte ein Restfehler nach der Operation vorhanden sein, so kann auch wieder eine Sehhilfe getragen werden. Die meisten Patienten wünschen jedoch wenn möglich ein „Retreatment“ also eine erneute Behandlung, um den Restfehler zu korrigieren.
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Nach einer SMILE Operation sollte auf Schwimmen und Sauna für zwei Wochen verzichtet werden. Dies dient dem Infektionsschutz. Es ist zwar keine Studie dazu publiziert worden, man geht aber davon aus, dass so lange die Hornhautschnitte so frisch sind, Keime einfacher in die Hornhaut gelangen können und eine Hornhautinfektion verursachen.
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Nein, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für eine SMILE Operation kann nicht ausgestellt werden. Einzige Ausnahme ist beim Auftreten von Komplikationen. Sollte es eine Komplikation geben kann der Augenarzt, falls notwendig eine Krankschreibung vornehmen.
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Ja, das ist möglich. Beim Augenarzt wird nach der Operation und einem guten Sehvermögen ein Attest ausgestellt, welches von der Führerscheinbehörde benötigt wird.
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Am Morgen nach der Operation kann die Augenklappe durch den Patienten entfernt werden. Das Gesicht kann vorsichtig gewaschen werden (es sollte möglichst kein Wasser in das Auge gelangen). Es erfolgt die erneute Vorstellung beim Augenarzt. Dieser entfernt die Kontaktlinsen, überprüft die Sehstärke und schaut sich das Auge an der Spaltlampe an. In der Regel sieht der Patient jetzt bereits ausreichend gut, um den Aktivitäten des Alltags nachzugehen. Der vollständige Heilungsprozess dauert jedoch noch mehrere Wochen an, so dass sich in dieser Zeit die Sehstärke noch verbessert und ein mögliches Fremdkörpergefühl langsam nachlässt. Es werden gemäß dem Behandlungsschema nun für mehrere Tage die Augentropfen appliziert. Sollte der Arzt Zeichen einer Entzündung feststellen, wird dieses Schema entsprechend angepasst.