SMILE Altersweitsichtigkeit
Gumenyuk I.S., via Wikimedia Commons
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Was ist eine Monovision bei SMILE?
Eine Monovision wird durchgeführt bei Patienten die bereits altersweitsichtig sind, d.h. sie können in der Nähe immer schlechter sehen und ohne Brille z.B. nicht mehr ein Buch oder Texte am Monitor lesen. Bei einer Monovision werden die Augen durch die Behandlung auf unterschiedliche Distanzen eingestellt. Dabei wird das rechte Auge zum Beispiel so eingestellt, dass es Objekte in der Ferne scharf sehen kann (Brillenwert 0 Dioptrien) und das linke auf mittlere Distanz (Brillenwert -1,5 Dioptrien). Mit dieser Einstellung kann der Patient dann sowohl den Fernseher (Ferndistanz) als auch Objekte auf den Monitor (mittlere Distanz) scharf sehen. Er benötigt nur noch eine leichte Lesebrille, um Bücher lesen zu können. Nicht jeder Patient verträgt eine Monovision gleichermaßen gut und entsprechend sollte diese Einstellung vor der Operation ausreichend simuliert werden. Die Patienten, die jedoch mit einer Monovision zurechtkommen sind in der Regel sehr zufrieden.
Kann eine Altersweitsichtigkeit mittels SMILE behandelt werden?
Eine komplette Brillenfreiheit bei vorliegender Altersweitsichtigkeit ist eher unwahrscheinlich, aber die Brillenabhängigkeit kann deutlich reduziert werden. Dabei wird ein Auge auf die mittlere Distanz eingestellt werden, so dass der Patient ohne Brille am Monitor arbeiten kann und große Schriften auch in der Nähe lesen kann. Das zweite Auge wird auf die Ferne eingestellt, so dass der Patient entsprechend mit beiden Augen anschließend sowohl in der Ferne als auch im intermdiären Bereich scharf sehen kann. Insgesamt macht diese Operation aber nur Sinn bei Patienten bei denen kein ausgeprägter grauer Star in den kommenden Jahren zu erwarten ist. Sollte ein grauer Star vorliegen ist der Einsatz von multifokalen Linsen sinnvoll, um in mehreren Distanzen scharf zu sehen.
Wie sind die Ergebnisse zur Behandlung einer Altersweitsichtigkeit mittels SMILE?
Es gibt kaum Studien zu dieser Fragestellung. Eine Studie welche 49 Patienten, welche altersweitsichtig waren und eine SMILE Behandlung erhielten eingeschlossen hat kam zu dem Ergebnis, dass eine Brillenunabhängigkeit bei 84% der Patienten durch SMILE-Monovision erreicht wurde. Dies ist eine relativ hohe Zahl und muss noch in weiteren Studien bestätigt werden. (29148031)
Eine Alternative zur Behandlung der Altersweitsichtigkeit wäre der Austausch der natürlichen Linse mit einer multifokalen Linse. Eine Studie von Schallhorn und Kollegen hat den Einsatz einer multifokalen Linse mit der Monovision-LASIK Behandlung verglichen (29117414). Beide Methoden führten zu einer sehr guten unkorrigierten Sehschärfe in der Ferne und ein relativ gutem Sehvermögen in der Nähe. Da aber nicht nur die Brillenunabhängigkeit eine Rolle spielt bei der Zufriedenheit der Patienten sondern auch z.B. störende optische Phänomene, gab es Unterschiede zwischen beiden Kohorten, wenn die Patientenzufriedenheit berücksichtigt wurde. Bei moderater und starker Kurzsichtigkeit waren die Patienten nach LASIK signifikant häufiger zufrieden und bei Weitsichtigkeit die Patienten mit der multifokalen Linse. Bei geringer Kurzsichtigkeit und normsichtigen Patienten gab es keinen Unterschied zwischen beiden Methoden. Es ist davon auszugehen, dass ähnliche Ergebnisse auch bei der Monovision-SMILE erzielt werden.